Ob Fußballmannschaft oder Firmenflotte: Alle setzen auf Big Data
06. November 2014
Das Sammeln und Auswerten digitaler Informationen ist ein Mega-Trend. Rund vier Milliarden Terabyte an Daten wurden Schätzungen von Experten zufolge allein im letzten Jahr rund um den Erdball verarbeitet. Viele Unternehmen hoffen, dadurch neue Zusammenhänge aufzeigen zu können und sich auf diese Weise Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Julian Nagelsmann, U19-Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim, hat es vorgemacht: Ende letzten Jahres testete er mit der Mannschaft ein System, bei dem die Bewegungsdaten seiner Spieler erfasst und ausgewertet werden. Ballkontakte, Sprintgeschwindigkeit, Pulsfrequenz: Auf sein Tablet erhält der Trainer Echtzeitdaten, um die Leistung der Mannschaft zu verbessern.1
Auch bei der WM in Brasilien versuchte der DFB aus gesammelten Daten neue Erkenntnisse zu ziehen, um das Training individuell an die Spieler anpassen zu können. Das SAP-System HANA analysierte alle Spiele in Echtzeit und erfasste die Laufwege und Pässe jedes einzelnen Spielers.2
Jedes zehnte Unternehmen nutzt Big Data
Big Data– die Analyse umfangreicher Datenmengen aus unterschiedlichsten Quellen in hoher Geschwindigkeit –ist die Zukunft. Laut einer repräsentativen Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM von April dieses Jahres setzt in Deutschland derzeit fast jedes zehnte Unternehmen Big-Data-Lösungen ein. 31 Prozent planen dies für die Zukunft, 28 Prozent diskutieren noch darüber, und lediglich ein Drittel hat sich überhaupt noch nicht mit dem Thema beschäftigt.3
Vor allem in Marketing und Vertrieb– etwa zur Erstellung von Absatzprognosen oder zur Optimierung der Preisgestaltung – sowie in Buchhaltung und Controlling kommt Big Data zum Einsatz. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist die Logistik. Hier dient die Auswertung der Daten zum Beispiel zur Verbesserung von Lieferprozessen. Schon heute sind viele Fahrzeuge, Kunden, Werkstätten und Hersteller online miteinander über die Cloud verbunden. 2016 werden rund 80 Prozent der weltweit verkauften Autos vernetzt sein, prognostizieren die Unternehmensberater von Oliver Wyman.4
Auch Fahrzeugdaten liefern wertvolle Informationen
Auf die gezielte Erfassung und Auswertung von Fahrzeugdaten setzt auch der Telematik- und Flottenmanagement-Anbieter TomTom Telematics. WEBFLEET, die Software-as-a-Service bietet Fahrzeugtracking in Echtzeit, Informationen zur Fahrt und Reports zur betrieblichen Leistung für den Flottenmanager. Analysen von Brems- und Kurvenverhalten, Spurwechsel und Kraftstoffverbrauch helfen nicht nur, Verschleiß, Unfallrate, CO2-Ausstoß und Spritverbrauch der Fahrzeuge einer Firmenflotte einzudämmen. Alle paar Sekunden gemessen, liefern solche Angaben den für die Flottenfahrzeuge Verantwortlichen eine Fundgrube an verwertbaren Daten.
Weitere Einsatzgebiete sind Navigation und Routenplanung. So erfasst TomTom an einem einzigen Arbeitstag rund 500 Millionen Nachrichten und GPS-Signale. Durch die Analyse der Fahrzeugpositionen lässt sich ein aktuelles Bild der Verkehrslage erstellen, das eine genaue Vorhersage von Staus und Verzögerungen ermöglicht. So können Flottenmanager ihre Flotten immer im Überblick behalten und ihre Fahrzeuge optimal steuern.
1http://news.sap-im-dialog.com/referenzen/tsg-1899-hoffenheim/ &http://www.heise.de/newsticker/meldung/Big-Data-Fussballtrainings-Analyse-mit-SAP-2094775.html
2http://de.news-sap.com/2014/03/11/cebit-2014-merkel-bierhoff-sap/
3http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM-Presseinfo_Big_Data-Leitfaden_18_04_2014.pdf
4http://www.oliverwyman.de/media/ow_am22011-es.pdf
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