Kostenreduzierung und Nachhaltigkeit sind wesentliche Ziele der E-Mobilität. Ein Fahrzeugelement beeinflusst diese beiden Aspekte maßgeblich: der Reifen. Er hat zum Beispiel Einfluss auf die Batterielebensdauer und -reichweite. Wir erläutern die neuen Möglichkeiten für E-Flotten, wenn man den digitalen Reifen mit einem einheitlichen Flottenmanagement kombiniert.
Der Einfluss der Reifen auf die E-Mobilität
Die Elektrifizierung nimmt zu – vor allem im öffentlichen Bus-Verkehr und bei kommunalen Fahrzeugen, die beispielsweise in der Abfallentsorgung zum Einsatz kommen. Doch die Batterieleistung entwickelt sich schnell und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Lkw für lange Strecken für die Elektrifizierung in Frage kommen.
Gemeinsam mit Fahrzeugherstellern forscht Bridgestone an der richtigen Bereifung für Busse und Lkw mit interessanten Ergebnissen: Elektrische Fahrzeuge stellen andere Anforderungen an die Bereifung im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen. Diese sind unter anderem bedingt durch das erhöhte Fahrzeuggewicht durch das Batteriepaket sowie die unterschiedliche Gewichtsverteilung und Beanspruchung im E-Fahrzeug.
Veränderte Anforderungen an Reifen im elektrischen Fahrzeug
Die Batterie trägt nicht nur zu einem erhöhten Gesamtgewicht bei, sondern sorgt auch für einen tieferen Schwerpunkt im Elektrofahrzeug. Zusätzlich geht mit dem E-Motor auch ein höheres Drehmoment einher, was zu einer erhöhten Belastung führt. An der Antriebsachse wirken darüber hinaus aufgrund der Rekuperation, die beim Bremsen und Ausrollen des Fahrzeugs auftritt, andere Kräfte. All diese Faktoren beanspruchen die Reifen stärker als es bei Verbrennern der Fall ist. Doch mit der richtigen Bereifung kann man dem entgegenwirken und die speziellen Leistungseigenschaften, die EVs ausmachen, optimieren – wie unter anderem die Batteriereichweite und -lebensdauer
Bridgestone unterstützt Unternehmen durch die optimale Premiumbereifung sowie ausführliche Insights zu Reifendaten und hat neue nachhaltigere Reifentechnologien entwickelt: Durch neue Verbundstoffe und Innovationen im Profil kann der Verschleiß verringert und somit die Lebensdauer erhöht werden. Ein Karkassaufbau mit höherem Ladeindex ermöglicht eine deutliche Leistungssteigerung. Auch der richtige Reifendruck spielt eine große Rolle, um die Abnutzung zu reduzieren. Er sollte stets an den Verwendungszweck, die Beladung und an die vorgeschriebenen Richtwerte angepasst werden. So wird auch der Rollwiderstand optimiert und es entsteht eine geringere Geräuschentwicklung.
Wichtige Kriterien zur Auswahl der Reifen:
- Anderer Loadindex und verändertes Abnutzungsverhalten der Reifen durch ein erhöhtes Fahrzeuggewicht. Dies entsteht durch ein oder mehrere Elektromotoren, ein großes Batteriepaket und mehr Elektronik, die im Fahrzeug verbaut ist.
- Je geringer der Rollwiderstand, desto besser.
- Regeneratives Bremsen: Je mehr Energie beim Bremsen und Ausrollen des Fahrzeuges zurückgewonnen wird, desto höher ist der Grad der Rekuperation. Unterstützt wird dies durch rollwiderstandsoptimierte Reifen.
Vom Reifen zur Fahrzeugwahl und Infrastruktur
Reifen spielen eine große Rolle bei der Elektrifizierung der Flotten, aber sie müssen sich in ein funktionierendes ganzheitliches Konzept einfügen. Wenn ein Fahrzeug das Firmengelände verlässt, müssen Fahrer und Flottenmanager darauf vertrauen können, dass die Reichweite für die geplante Route ausreicht. Die Reichweite wird durch die Reifen beeinflusst, genauso aber durch das Fahrverhalten. Fahrerinnen und Fahrer müssen ihre Fahrweise an das Elektrofahrzeug anpassen.
Damit die Elektrifizierung erfolgreich ist, muss auch die Ladeinfrastruktur stimmen. Das Laden der Fahrzeuge wird sich genauso weiterentwickeln wie die Batterien.
Die richtigen Daten für den optimalen Flottenbetrieb
Wer seine Flotte mit Webfleet verwaltet, hat alle notwendigen Daten, um die Elektrifizierung der Flotten Schritt für Schritt zu planen. Flottenmanager können so Rückschlüsse ziehen, wie viel Prozent ihrer Flotte sich heute schon elektrisch betreiben lassen und welche Lademöglichkeiten dafür geschaffen werden müssen. Sie lernen aber auch mehr über die besten Wege zur Elektrifizierung der Flotte, zum Beispiel über den besten Fahrzeugtyp für ihr Unternehmen. Die Auswertung lässt sich auf die Marke, den Markentyp oder das Batterieverhalten je nach Produktionsdatum herunterbrechen. All das kann einen Unterschied machen und es ist wichtig, diese Gesichtspunkte zu kennen und für die eigene Flotte zu nutzen.
Wichtige Faktoren bei der Planung der E-Flotte:
- Elektrifizierbarer Anteil der eigenen Flotte
- Fahrzeug-Marke und Fahrzeugtyp
- Batterielebensdauer
In Kombination mit dem Fahrverhalten kann man die Lebensdauer einer Batterie deutlich erhöhen. Ein um 20 Prozent längerer Betrieb wirkt sich deutlich auf die Gesamtbetriebskosten aus. Schließt man auch noch die Reifen in diese Überlegungen mit ein, kann die eigene Flotte optimiert und nachhaltiger entwickelt werden.