Elektromobilität boomt. Doch im gewerblichen Bereich ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Wie gestaltet sich die Einbindung von Elektrofahrzeugen im Transportsektor? Wie hält man die Produktivität aufrecht? Welche Rolle spielen Technologie und Forschung für die CO2-Bilanz? Und wie unterstützen datenbasierte Entscheidungen den Umstieg? In diesem Blogbeitrag geben wir einen Ausblick auf Elektromobilität für Nutzfahrzeugflotten und zeigen Fuhrparkmanagern praktikable Wege auf, um E-Fahrzeuge effektiv in ihre Flotten einzubinden.
Klare Vorgaben für die Zukunft: CO2-Reduzierung im Fokus der Politik
Die Elektromobilität spielt eine entscheidende Rolle für Nachhaltigkeit im Verkehr. Die politische Zielsetzung ist klar:
- Bis 2025 sollen 15 % des Flottenverbrauchs eingespart werden.
- Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um 30 % sinken.
Während der E-Anteil im Pkw-Bereich sprunghaft ansteigt, sind Elektro-Nutzfahrzeuge noch weniger vertreten.
Um das erforderliche Niveau für die Einhaltung der CO2-Ziele zu erreichen, ist im gewerblichen Bereich eine differenziertere Herangehensweise als im privaten Sektor notwendig. Denn nur, wenn auch die Einsparpotenziale und die wirtschaftlichen Vorteile der Elektromobilität genutzt werden, lohnt sich der Umstieg auf Elektro-Nutzfahrzeuge. Mit den richtigen Informationen können Flottenmanager hier sinnvolle Ziele setzen und in den nächsten Jahren den Verbrauch und die Kosten ihrer Flotte stärker nach unten treiben. So schöpfen sie nicht nur das Klimaschutz-Potenzial aus, sondern auch das wirtschaftliche Potenzial von Elektro-Nutzfahrzeugen.
Innovatione Reifen als Schlüsselfaktor für CO2-Neutralität
Der Kraftstoffverbrauch und damit der CO2-Ausstoß beim Lkw wird von den Reifen mitbeeinflusst – auch bei Elektro-Nutzfahrzeugen. Richtiges Reifenmanagement trägt zur Vergrößerung der Reichweite bei und sorgt für eine längere Lebensdauer. Das höhere Leergewicht und das höhere Drehmoment von Elektro-Nutzfahrzeugen stellen andere Anforderungen an die Bereifung. Unsere Forschung bei Bridgestone schreitet hier massiv voran, sodass Lkw-Fuhrparks heute schon von deutlichen Verbrauchsreduzierungen bei Kraftstoff oder Strom und von erhöhten Laufzeiten profitieren. Das Fleetcare-Angebot bündelt die Ergebnisse dieser Forschung und stellt sie zusammen mit einem umfassenden Servicepaket für Flotten aller Größen zur Verfügung.
Das Bridgestone-Team arbeitet in Zukunft aber auch an Reifen, die den Anforderungen von Verbrennern und Elektrofahrzeugen gleichermaßen gerecht werden. Gleichzeitig setzt sich Bridgestone eigene Nachhaltigkeitsziele: Bis 2050 wollen wir Reifen CO2-neutral fertigen.
Elektromobilität im Transportsektor: Stadt vs. Land – Güter- vs. Personentransport
Gütertransporte auf der Straße können vom Busverkehr einiges lernen. Im öffentlichen Personennahverkehr fahren bereits 37,5 % der Busse mit alternativen Antrieben. Das liegt nicht nur daran, dass sich der Personennahverkehr häufig in kommunaler Hand befindet, sondern auch an der Planbarkeit in diesem Bereich: Die Wegstrecken von Bussen lassen sich sehr gut berechnen. Private Unternehmen wie Flixbus setzen ebenfalls bewusst auf grüne Mobilität und weisen einen deutlich verbesserten CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Busunternehmen auf.
Die Lieferdienste folgen dem Personennahverkehr beim EV-Ausbau. Im Zuge der Planung emissionsfreier Zonen in vielen Innenstädten nimmt der Anteil an Elektro-Nutzfahrzeugen auf der letzten Meile zu. Das erfordert auch eine Umstellung und Neu-Organisation von Lieferketten und -prozessen für die Belieferung der Innenstädte bis hin zur Lagerhaltung.
Herausforderungen im Langstreckenverkehr: Alternativen für schwere Nutzfahrzeuge
Transporte in Städten haben geringe Reichweiten und verhältnismäßig niedrige Fahrzeuggewichte, die sich gut für Elektromobilität eignen. Bei Langstreckenverkehr und Schwertransporten verhält sich das anders. Dieselmotoren erscheinen auf verbrauchsintensiven Bergstrecken und schlechten Straßen im Vorteil.
Die Umstellung auf alternative Antriebe im Langstreckenverkehr gestaltet sich deshalb komplex. Aber hier tut sich einiges: Neue Fahrzeugmodelle können den Verbrauch fossiler Brennstoffe deutlich reduzieren. Um die CO2-Neutralität voranzutreiben, kommen zunächst Hybridlösungen ins Spiel. So kann der normale Betrieb über Elektro-Nutzfahrzeuge ablaufen und der fossile Antrieb überbrückt schwierige Wegstrecken oder Reichweitenprobleme. Für schwere Überlandtransporte ist das allerdings vermeintlich immer noch keine ausreichende Lösung, deshalb werden auch Wasserstoff und Brennstoffzellen intensiv diskutiert.
Datenbasierte Entscheidungen sichern den Umstieg auf Elektro-Nutzfahrzeuge ab
Tanken geht schneller als Nachladen. Wer einen Fuhrpark managt, muss sich auf Veränderungen einstellen: Der Umstieg auf Elektromobilität erfordert erhebliche Umstellungen nicht nur im Fahrzeugbereich, sondern auch für Mitarbeiter und Fahrer. Viele Fragen zu Reichweite und Ladeinfrastruktur genauso aber zu Laufzeiten und Werterhalt der Fahrzeuge müssen geklärt werden.
Unternehmen können sich mithilfe von Datenanalysen den Umstieg von der Verbrenner- zur Elektroflotte einfacher machen und einen reibungslosen Übergang gewährleisten.
Die gute Nachricht dabei: Daten aus einem Flottenmanagement-System für Verbrennerfahrzeuge lassen sich auf Elektromobilität übertragen. Sie dokumentieren zum Beispiel Aufträge und Lieferwege und damit, welche Reichweiten und Fahrzeugtypen erforderlich sind. Zudem lassen sich daraus elektrospezifische Informationen zur benötigten Ladeinfrastruktur und zum erforderlichen Lademanagement ableiten. So kann man den Wechsel effektiv planen und steuern: von der Einführung bis zum produktiven Betrieb.
Die nächsten Schritte: Was Fuhrparkmanager tun können
Viele positive Beispiele aus dem Transportbereich zeigen, dass mit den richtigen Entscheidungen die Mobilität zunehmend CO2-neutral werden kann.
Bei Webfleet unterstützen wir Fuhrparkmanager deshalb dabei, ihre Flotten effektiv auf Elektromobilität umzustellen und relevante Daten im operativen Bereich zielführend zu nutzen.
Zuerst wird geklärt, welche Fahrzeuge sich für die Umstellung eignen. Ist die Umstellung erfolgt, geht es um die Optimierung von Elektro-Nutzfahrzeugen in Lieferprozessen bis hin zur optimalen Ladeinfrastruktur.
Wichtig ist es, die Laufzeit der Elektro-Nutzfahrzeuge und ihre Verfügbarkeit für den Fuhrpark stabil zu halten oder sogar noch zu erhöhen. Auf Fahrzeugebene bedeutet das, die Batterie möglichst lange leistungsfähig zu erhalten. Auf Fuhrparkebene braucht man dafür den Überblick und den Einblick in jedes Fahrzeug bis hin zum Ladestatus.
Der kurze Überblick in diesem Artikel zeigt, dass Elektromobilität in Nutzfahrzeug-Flotten nicht nur eine ökologische Notwendigkeit ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile und innovative Entwicklungen mit sich bringt. Unternehmen tun daher gut daran, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Flotten zukunftsfähig zu gestalten.
Möchten Sie die Elektromobilität für Ihren Nutzfahrzeug-Fuhrpark einführen oder ausbauen? Wir helfen Ihnen gerne weiter.