Wer temperaturempfindliche Güter, wie Lebensmittel, transportiert, muss eine stabile Kühlkette gewährleisten und nachweisen können. Das wird jetzt deutlich einfacher und weniger fehleranfällig – durch eine neue Verbindung von Kühltechnologie und Flottenmanagement. Hier erfahren Sie, worauf es dabei ankommt und erhalten praktische Tipps wie Sie die Qualität Ihrer Kühlkette mit vertretbarem Aufwand aufrechterhalten.
Qualität in der Kühlkette: einfache Maßnahmen, große Wirkung
Fehlerhafte Temperaturen können Lebensmittel sowie andere Produkte verderben und Medikamente unbrauchbar machen. Leider kommt das häufig vor: Von den versandten Waren erreichen nur 80 % den Verbraucher.
Das ist nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen, es schmälert auch die Rendite. Die Gründe hierfür sind vielfältig und von Fall zu Fall verschieden. Viele dieser Probleme könnten aber leicht behoben werden. Das ist jetzt möglich.
Mangelnde Transparenz ist die größte Hürde
Weicht die Temperatur von dem vorgegebenen Bereich ab, wird die Kühlkette unterbrochen. Das eigentliche Problem ist jedoch nicht eine kurzfristige Temperaturabweichung an sich, sondern dass diese erst bemerkt wird, wenn bereits ein Schaden entstanden ist.
Der Grund: Die Temperaturdaten sind oft nur in Drittsystemen und damit entweder gar nicht in Fahrerkabine und Zentrale verfügbar oder nicht direkt präsent. Aktive Warnungen können so nicht ausgelöst werden und es muss immer wieder auf Verdacht überprüft werden. Kombiniert man Temperaturdaten mit Flottenmanagementsystemen wie Webfleet Cold Chain, sieht die Sache anders aus.
Was ist eine Kühlkette und welche Verpflichtungen gelten?
Eine Kühlkette sichert die ununterbrochene Einhaltung der gesetzlich festgelegten Temperatur, um sicherzustellen, dass verderbliche Waren von ihrem Ursprungsort bis zum Endkunden ihre Qualität und Frische bewahren. Dabei muss die Transporttemperatur im 15-Minuten-Intervall dokumentiert werden.
Es gibt eine Vielzahl an Vorschriften. Zentral sind die Vorgaben der Lebensmittelhygieneverordnung EG 852/2004 und EG 37/2005. Die Kühlkettenüberwachung erstreckt sich über die gesamte Transportkette, angefangen bei temperaturgesteuerten Lastwagen, Containern, Schienenfahrzeugen bis hin zu Unit Load Devices (ULDs). Neben Lebensmitteln und Medikamenten gilt die Kühlkette auch für viele andere Waren zum Beispiel Chemikalien, Blumen, Farben/Lacke, wertvolle Kunstwerke oder Lebendtiertransporte.
Wie funktioniert Webfleet Cold Chain?
Webfleet ist das zentrale System in der Fahrerkabine und der Disposition. Es stellt alle erforderlichen Daten für die aktive Überwachung bereit und warnt bei Problemen. Eine der größten Stärken von Webfleet Cold Chain ist die umfassende Transparenz in Echtzeit: Weil Fahrer und Disponent die Telematiksysteme ohnehin jederzeit im Blick haben, kommt die Information sofort an. So lassen sich viele Schwierigkeiten bei temperatursensitiven Transporten rechtzeitig lösen. Die Qualität der Ware bleibt erhalten und die Rendite steigt.
Damit das funktioniert, werden bestehende Telematik-Hardwarekomponenten in Verbindung mit Kühlketten-Telematik eingesetzt. Temperatursensoren und weitere Sensoren werden in die bewährten Telematikboxen integriert oder direkt an die Thermographen angeschlossen. Eine Übergabe der Temperaturdaten über die Schnittstelle führender Anbieter ist ebenfalls möglich. Diese Kombination ermöglicht eine nahtlose Überwachung der Temperaturdaten und anderer relevanter Informationen.
Fünf typische Probleme entlang der Kühlkette und praktische Tipps zur Lösung mit Webfleet Cold Chain
Viele Probleme, die zur Schädigung der Produkte und damit zu einem Umsatzverlust führen, sind einfach zu vermeiden. Durch die aktive Information in Echtzeit können Fahrer und Unternehmen Fehler schnell beheben und Schaden verhindern. Das zeigt sich anhand der folgenden Problemstellungen und ihrer Lösung in der Praxis:
Fehlerhafte Temperatureinstellungen:
Ein Fahrzeug übernimmt eine Lieferung frisches Gemüse, das kühl gehalten werden muss. Vorher wurden Getränke ohne Kühlungsbedarf transportiert. Es wird vergessen, die Einstellungen zu ändern. Im Webfleet-Abfahrtsprotokoll kann man gezielt darauf hinweisen, dass die Temperatur für die neue Lieferung geändert werden muss. Die Qualität der Lebensmittel ist sichergestellt.
Plötzlicher Temperaturanstieg auf der Strecke:
Bei einer Medikamentenlieferung in der Stadt erkennt der Disponent, dass die Temperatur in der Kühlbox rasant ansteigt. Wahrscheinlich ist die Kühlbox nicht richtig geschlossen. Der Fahrer hat den Fehler nicht bemerkt. Nach dem Hinweis der Zentrale kann er das Problem schnell beheben. Es entsteht kein Schaden.
Temperaturanstieg beim Entladen:
Bei einer Tiefkühl-Lieferung gibt es vor Ort keine Kältebrücke. Die Trailertüren bleiben beim Entladen der Lebensmittel weit geöffnet. Die verbleibenden Produkte im Trailer werden zu warm. Der Disponent erhält eine Warnung und kann entsprechend gegensteuern, zum Beispiel, indem er den Fahrer anweist, die Türen jedes Mal nach Entnahme der Lebensmittel wieder zu schließen, sodass die Kühlkette nicht unterbrochen wird.
Offene Kühleinheiten:
Der Fahrer bekommt einen Anruf, während er Waren entnimmt, und achtet nicht auf die Zeit. Der Disponent kann ihn warnen. Durch Schulungen können die Mitarbeiter zusätzlich dafür sensibilisiert werden, was Temperaturabweichungen und damit Schäden an der Ware verursacht.
Fahrer schaltet die Kühlung ab:
Die Kühlaggregate sind laut. Um schlafen zu können, stellen Fahrer die Kühlung aus. Die Nacht ist aber zu warm und die Produkte nehmen Schaden. Eine Lösung bei hohen Außentemperaturen: Der zu kühlende Trailer wird über Nacht an eine Stromquelle angeschlossen und der Fahrer übernachtet in der abgetrennten Zugmaschine.
Tipps: Kosten sparen und Rendite erhöhen bei temperatursensitiven Transporten
Bei durchschnittlich 20 % Warenausfall bedeutet jede Qualitätsverbesserung eine Gewinnsteigerung. Die Kombination von Kühlketten- und Flottenmanagement kann aber noch weitere Vorteile bringen: beim Kraftstoffverbrauch und bei der Dokumentation und der Einbindung von Mitarbeitern.
Tiefkühltransporte im Hochsommer bedeuten oft extreme Temperaturunterschiede von bis zu 40 oder 50 Grad Celsius zwischen Außen- und Innenraum. Das Kühlaggregat läuft dann im Dauerbetrieb und verbraucht etwa 2,5 Liter Diesel pro Stunde. Eine durchdachte Transportplanung kann hier den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Flottenmanagementsysteme bieten hierfür die Datengrundlage. Auch die Einhaltung der Nachweispflicht wird deutlich einfacher: Die automatisch erstellten Berichte des Flottenmanagement-Systems sparen Zeit und schützen vor ungerechtfertigten Regressforderungen. Besonders wichtig für die Qualität in der Kühlkette aber ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter: Klare Vorgaben und Abfahrtsprotokolle in der Webfleet Vehicle Check App verhindern Probleme entlang der Kühlkette. Die Kenntnis von typischen Fehlern hilft generell die richtigen Anweisungen für alle Fahrer zu erstellen. Dank Webfleet ist zudem stets ersichtlich, welcher Fahrer oder Fahrerin welche Zugmaschine mit welchem Trailer gefahren hat. Das ermöglicht eine effektive Rückverfolgung und die direkte Klärung bei Schwierigkeiten.
Diese Beispiele zeigen, wie die Kombination von Kühlkettenmanagement, Telematik und Flottenmanagement hilft, die Qualität zu erhöhen, Warenausfälle zu vermeiden, Kosten zu senken und Mitarbeiter zu sensibilisieren. Das Ergebnis sind zuverlässige und effiziente Kühlketten, die Verluste minimieren und die Kundenzufriedenheit steigern. Sie möchten aktiv die Qualität in der Kühlkette steuern? Bei Fragen hilft Ihnen unser Team gerne weiter.