Es ist zwar einfach, Geschwindigkeit, Kraftstoff und Bremsmanöver mit einem Telematiksystem zu erfassen, aber nicht Stresslevel, Müdigkeit und das allgemeine Wohlbefinden der Fahrer. Dennoch sind solche Faktoren nicht außer Acht zu lassen, denn Lkw-Fahren ist eine körperlich und geistig anstrengende Arbeit. Fahrer benötigen viel Geschicklichkeit, Hand-Augen-Koordination und Ausdauer, um ihre Arbeit zu erledigen. Und doch wird das Wohlbefinden der Fahrer oft als zweitrangig angesehen.
Die folgenden Zahlen zu Ernährung, Lebensstil und Gesundheit zeigen, warum dies ein Problem ist.
- 27 % der Fahrer trinken nur 5-6 Gläser Wasser pro Tag und 19 % trinken 4-5. Das medizinisch empfohlene Minimum liegt bei 8 Gläser Wasser pro Tag.
- Lkw-Fahrer in den USA sind deutlich häufiger von Fettleibigkeit und Diabetes betroffen als der nationale Durchschnitt.
- 60 % der Berufskraftfahrer im Vereinigten Königreich essen und trinken den Großteil ihrer Lebensmittel in ihren Fahrzeugen und 56 % halten sich selbst für übergewichtig.
- 10 % der Fahrer geben an, dass sie wegen Stress gekündigt haben, und 25 % sagen, dass sie dies in Betracht gezogen haben.
- 1 von 10 Personen, die ein Fahrzeug bei der Arbeit fahren, gab zu, schon mal hinter dem Steuer eingeschlafen zu sein.
- 26 % der Lkw-Fahrer berichten, dass sie sich depressiv fühlen und 14 % gaben an, dass sie unter Angstzuständen leiden.
- 20 % der Unfälle auf Hauptverkehrsstraßen stehen mit Müdigkeit in Zusammenhang und 40 % dieser Unfälle betreffen Nutzfahrzeuge.
- Ein leicht dehydrierter Fahrer macht doppelt so viele Fehler im Straßenverkehr durch den daraus resultierenden Konzentrationsmangel.
Was können Flottenmanager tun?
Gesundheitsinitiativen und Nutzen
Erwägen Sie, Mitarbeitern einen Ernährungsworkshop, eine kostenlose oder ermäßigte Mitgliedschaft im Fitnessstudio anzubieten, oder ein Firmen-Sportteam zu gründen, um gesünderes Verhalten zu fördern.
Regelmäßige Untersuchungen
Einige Transportunternehmen haben einen freiwilligen Gesundheitscheck für alle ihre Fahrer eingeführt. Dieser hilft dabei, Anzeichen von Problemen zu erkennen, die in dieser Berufsgruppe häufiger auftreten. Dazu zählen Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Stress und Depressionen. So können Sie gefährdete Fahrer ermutigen, spezifische Maßnahmen zur Verbesserung ihres Allgemeinbefindens zu ergreifen und ihnen im Extremfall auch eine vorübergehende Freistellung von der Arbeit gewähren.
Bewusste Ernährung
Ermutigen Sie die Fahrer, ihre Mahlzeiten außerhalb des Fahrerhauses einzunehmen, idealerweise an einem Tisch sitzend und mit genügend Zeit ihre Nahrung richtig zu verdauen, bevor sie ihre Arbeit wieder aufnehmen. Mahlzeiten auszulassen, um schneller auf die Straße zu kommen, insbesondere das Frühstück, sollten strengstens gemieden werden. Außerdem sollten zuckerhaltige Snacks, die einen kurzfristigen Energieschub geben, gefolgt von einem langen Crash, während der Arbeit ganz vermieden werden.
Äpfel, Walnüsse, Zartbitterschokolade und Vollkorncracker mit Käse sind viel bessere Optionen, die die Fahrer nachweislich länger bei Kräften halten.
Ein sauberer und komfortabler Arbeitsplatz
Bereits Kleinigkeiten können das Leben Ihrer Fahrer sehr viel bequemer machen. Dinge wie Fahrhandschuhe, ein Noise-Cancelling-Headset, ein Handstaubsauger, Handdesinfektionsmittel und grundlegende Hygieneartikel können dazu beitragen, dass sich der Fahrer wohler fühlt und sein Fahrerhaus weniger mit Stress in Verbindung bringt.
Realistisch planen
Eine gute Möglichkeit, den Stress der Fahrer zu reduzieren, ist eine effiziente Zeitplanung. Durch die Festlegung zuverlässiger Routen und überschaubare geschätzte Ankunftszeiten können Sie dazu beitragen, dass Ihr Fahrer von der Arbeitslast nicht überfordert wird.
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Wie kann Technologie helfen?
Bessere Routenplanung
Eine Flottenmanagementlösung kann mehr leisten als reine Fahrzeugortung. Sie kann regelmäßige und exakte Angaben über Verkehr, Wetterbedingungen, Verkehrsstörungen, Umleitungen und andere Informationen bieten, die Fahrten unnötig verlängern und somit die Arbeitsbelastung erhöhen.
Einfachere Kommunikation
Textnachrichten über das Gerät im Fahrerhaus ermöglichen eine wechselseitige Kommunikation zwischen Fahrern und Zentrale. Durch die Text-to-Speech-Technologie können sich Ihre Fahrer Nachrichten laut vorlesen lassen, ohne den Blick von der Straße zu nehmen, wenn sie eine Planänderung oder wichtige Benachrichtigungen erhalten.
Besserer Überblick zu den Restlenkzeiten
Durch die automatisierte Erfassung der Arbeitszeiten erhalten Sie einen klaren Überblick darüber, wie viel Zeit ein Fahrer noch hinter dem Steuer verbringen darf. Dadurch verhindern Sie, dass Sie ihnen Aufgaben geben, die für sie in der aktuellen Schicht nicht zu bewältigen sind.
Nachweise, z. B. bei Unfällen
Fahrzeugkameras zeichnen Unfälle auf. Wenn so beispielsweise ein anderer Verkehrsteilnehmer einen Unfall mit Ihrem Fahrer verursacht, haben Sie den Beweis direkt zur Hand. Dies bietet dem Fahrer Sicherheit, da er im Zweifelsfall seine Unschuld beweisen kann.