In ganz Europa gibt es sogenannte Umweltzonen, in denen Fahrzeuge mit hohen Emissionen nicht fahren dürfen. In diesem Blogartikel geben wir Fuhrparkmanagern einen Überblick zu den wichtigsten Infos rund um das Thema Umweltzonen in Europa und erklären, was Sie als Transportunternehmen beachten müssen.
Was ist eine Low Emission Zone oder Umweltzone?
Zero Emission Zones (ZEZ), Niedrigemissionszonen oder Umweltzonen sind ausgewiesene Gebiete in Städten, in denen das Fahren schadstoffreicher Fahrzeuge nicht gestattet ist oder zumindest eingeschränkt wird, um die Luftqualität in diesen Städten zu verbessern. Dass heißt, dass Fahrzeuge, die bestimmte Emissionsnormen nicht erfüllen, dürfen entweder nicht in diese europäischen Umweltzonen einfahren oder müssen dafür eine Gebühr entrichten.
Die Zahl der in ganz Europa ausgewiesenen Umweltzonen steigt stetig an. Laut Transport & Environment hat sich die Zahl der Umweltzonen von nur drei im Jahr 1996 auf 320 im Jahr 2022 erhöht. Experten schätzen, dass es bis 2025 mehr als 500 dieser Zonen in Europa geben könnte, da immer mehr Städte solchhe Umweltzonen einführen wollen. In Deutschland gibt es laut Umweltbundesamt 43 Umweltzonen.
Warum führen Städte Umweltzonen ein?
Viele Städte und Kommunen sehen die Notwendigkeit, etwas gegen die zunehmende Luftverschmutzung zu unternehmen. Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass die Luftverschmutzung eines der größten Gesundheitsrisken ist. So macht WHO allein für das Jahr 2019 die Luftverschmutzung als Ursache für 569.000 vorzeitige Todesfälle in Europa aus.
Im Blickpunkt steht dabei die Belastung durch Feinstaub (PM2,5) und Stickstoffdioxid (NO2). Diese Schadstoffe beeinträchtigen Menschen mit Herzkrankheiten und Diabetes und können zu Asthma und Lungenkrebs führen. Die durch PM2,5 und NO2 verursachten Gesundheitsschäden sind ein echtes europaweites Problem. Diese interaktive Karte aus dem „2023 World Air Quality Report“ zeigt, wie weit die Gesundheitsthematik reicht: Der größte Teil der EU atmet Luft ein, die stärker verschmutzt ist, als die von der WHO empfohlene Sicherheitsstufe.
Welche Vorschriften im Zusammenhang mit Umweltzonen in Europa sollten Sie als Fuhrpark kennen?
Fuhrparkmanager müssen die jeweils geltenden Vorschriften rund um die existierenden Umweltzonen genau kennen. In Städten und Kommunen mit Umweltzonen sind Zufahrtsgenehmigungen, Aufkleber oder teils sogar Mautgebühren erforderlich. Es ist daher wichtig zu wissen, unter welche Emissionsnormen Ihre Fahrzeuge fallen, da die Einfahrtsregeln darauf basieren. Die Tabelle von Urban Access Regulations bietet eine gute Übersicht (eine Euro 7-Norm für 2025 ist in Vorbereitung).
Wie werden Umweltzonen in Europa durchgesetzt?
Die Durchsetzung von Umweltzonen in Europa ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. In der Regel werden Fahrzeuge, die in solche Gebiete einfahren, mit automatischen Kameras überwacht. Werden Vorschriften nicht eingehalten, zieht das in der Regel Geldstrafen nach sich.
D.h. in vielen Umweltzonen können Fahrzeuge, die die Emissionsnormen nicht erfüllen, mit Strafen belegt werden, wenn sie in die Sperrzonen einfahren. Die Standardgebühren für die Einfahrt können von Faktoren wie Fahrzeugtyp, Emissionsniveau und Dauer des Aufenthalts abhängen. Einige Städte bieten Ausnahmen oder Ermäßigungen für Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge oder Fahrzeuge, die bestimmte Emissionskriterien erfüllen.
Für Flottenbetreiber ist es wichtig, sich über die Durchsetzungsmechanismen in jeder Stadt zu informieren, um Verstöße zu vermeiden.
Auf der Website Urban Access Regulations erfahren Sie, in welchen Ländern Maßnahmen im Voraus erforderlich sind, wie der Kauf von Aufklebern oder die Zahlung von Mautgebühren. Sie können auch für alle Einschränkungen im Rahmen von Umweltzonen nach der entsprechenden Stadt auf der Homepage der Website suchen.
Wie können Fuhrparks am einfachsten mit dem Thema Umweltzonen in Europa umgehen?
Die Umweltzonen sind Bestandteil eines umfassenderen Rahmens von Umweltvorschriften in ganz Europa. Zu nennen sind in diesem Zusammengang zum Beispiel Fit for 55, eine EU-Verpflichtung, mit deren Hilfe die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % reduziert werden sollen. Weiterhin wurde die CSRD auf den Weg gebracht, die bestimmte Unternehmen unter anderem dazu verpflichtet, über ihre CO2-Emissionen Bericht zu erstatten.
Vor Hintergrund solcher Regularien ist es sinnvoll, eine Strategie zur Dekarbonisierung Ihrer Flotte entwickeln. Die Frage dabei ist, wie Fuhrparks mit den sich ändernden Vorschriften umgehen und längerfristig planen können, ohne das Tagesgeschäft zu gefährden. Hier kommen die Aspekte Fahrzeugkonnektivität und Flottenmanagementsoftware ins Spiel.
Wenn Sie Ihre Fahrzeuge mit einem Flottenmanagementsystem wie Webfleet verbinden, erhalten Sie Daten, auf deren Basis Sie bessere Entscheidungen treffen können. Positionsbestimmung, professionelle Navigation und Routenplanungstools helfen Ihnen und Ihren Fahrern, Ihre Touren optimieren und dabei bestimmte Gebiete zu meiden oder zu umfahren.